Die Nahrung setzt sich hauptsächlich aus kleinen Bodentieren sowie Aufwuchs zusammen. Der Erhalt schnell fließender und strukturreicher Barbenstrecken ist eine Grundvoraussetzung für den Schutz des Steingresslings (HONSIG-ERLENBURG & PETUTSCHNIG 2002).

Vorkommen im Untersuchungsgebiet: Der Steingressling konnte erstmals anlässlich einer Elektrobefischung in der Lavant bei Lavamünd im Jahre 1994 nachgewiesen werden (HONSIG-ERLENBURG & FRIEDL, 1995). 2004 konnte ein Exemplar ebenfalls auf der Höhe Mettinger Wehr elektrisch festgestellt werden (HAUER, pers. Mitt.), 2008 wurde ein weiterer Steingressling in Mündungsnähe der Drau gefangen werden (Reichmann et al. 2009).

Hundsbarben treten oft in kleinen Schwärmen und auch gemeinsam mit Barben auf (HONSIG-ERLENBURG & PETUTSCHNIG, 2002). Hundsbarben in der Lavant wurden in eher langsamer fließenden Uferbereichen vorgefunden (HONSIG-ERLENBURG, 2007). Der Rückgang der Bestände ist hauptsächlich auf die Regulierung der Fließgewässer, die „Zerstückelung" ihres Lebensraumes durch unzählige Querbauwerke sowie auf die bis vor einigen Jahrzehnten in einigen Semlingsgewässern gegebene schlechte Gewässergüte zurückzuführen. Hundsbarben sind Frühjahrslaicher, sie ziehen je nach Wassertemperatur zwischen April und Mai in Schwärmen zu den Laichplätzen, die entweder im Hauptfluss selbst, oft aber auch in einmündenden Zubringern liegen können.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet: Die Hundsbarbe wird auf der Roten Liste der Rundmäuler und Fische Kärntens noch als „ausgestorben, ausgerottet oder verschollen (RE)" angegeben (HONSIG-ERLENBURG & FRIEDL, 1999). Inzwischen konnte diese Fischart in der Lavant im Bereich von St. Paul und St. Georgen wieder nachgewiesen werden (HONSIG-ERLENBURG, 2001). Bis auf das kleinräumige Vorkommen in der unteren Lavant und im Granitzbach ist die Hundsbarbe in Kärntens Gewässern nicht mehr vorzufinden.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet: Im Zuge einer Befischung an der Lavant für eine Beweissicherung (Reichmann et al. 2009) im Oktober 2008 wurde eine Streifenbefischung im geeigneten Habitat (ganzer Querschnitt) entsprechend den Vorgaben durchgeführt. Dabei konnte im Bereich vom Mettinger Wehr (Aufweitungsbereich) eine Koppe nachgewiesen werden. Nach heutigem Wissen liegt die Population an der Unteren Lavant bei > 1000 Individuen, der Erhaltungszustand bei B. Die Koppe gilt gemäß der Roten Liste Kärnten als „gefährdet VU" (WOLFRAM & MIKSCHI, 2007).

Sie benötigen kiesiges Substrat während des Laichvorganges und der Eientwicklung und schlammigfeinsandigen Boden während der Larvalentwicklung bis zur Metamorphose. Vor allem das Fehlen von geeigneten Substraten der kiesigen-feinssandigen Fraktionen stellt einen minimierenden Faktor für eine größere Verbreitung dar (FRIEDL, 1995).

Ein wichtiger Faktor für die Verbreitung der Neunaugen stellt die Gewässergüte dar. Ist die organische Belastung zu hoch, finden im Schlamm Reduktionsvorgänge statt. Die Querder können dieses Habitat nicht mehr besiedeln. Unüberwindbare Hindernisse wie Sohlschwellen, Wehranlagen etc. stellen ebenfalls eine Gefährdung des Bestandes dar. Das Ukrainische Bachneunauge besiedelt alpine Flüsse, in denen hohe Strömungsgeschwindigkeiten und kiesiges Substrat vorherrschen. In der Roten Liste Österreich ist das Ukrainische Bachneunauge als „stark gefährdet (EN)“, in der Roten Liste Kärntens als „gefährdet (VU)“ eingestuft.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet: Ein starkes Auftreten ist insbesondere in der mittleren Lavant sowie in Seitengewässern der Unteren Lavant feststellbar. Sehr häufig konnten diese Bachneunaugen in diversen Zubringerbächen wie z.B. dem Reisbergerbach, Pailbach, Woisbach, Reidebnerbach oder dem Frauenbach nachgewiesen werden (HONSIG et al., 1996, in: WIESER, 1996B).

Er besiedelt vorwiegend seichte, schottrige und vor allem schnell fließende Bereiche mit einer sohlnahen Fließgeschwindigkeit von etwa 50 - 60 cm/s (WOLFRAM & MIKSCHI, 2007). Diese Art wird sowohl in der Roten Liste Österreichs als auch in der Roten Liste der Rundmäuler und Fische Kärntens als „vom Aussterben bedroht (CR)" eingestuft (HONSIG-ERLENBURG & FRIEDL, 1999).

Vorkommen im Untersuchungsgebiet: In Kärnten kommt diese Art lediglich in der unteren Lavant und in der Drau unterhalb des Kraftwerkes Lavamünd vor (Honsig-Erlenburg et al. 2008). Nach mündlicher Auskunft von W. Köstenberger wurde der Streber im Zeitraum 2002-2005 bei Tauchgängen unterhalb des Mettinger Wehrs (Lavamünd, kurz oberhalb der Mündung) fotografiert. Bei den Befischungen 2007 und 2008 wurde er nicht mehr nachgewiesen. Für diese Fischart stellen schon kleinere Schwellen, wie sie unterhalb von St. Paul i. Lavanttal vorkommen, unüberwindbare Hindernisse dar.

Diese Art ist in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet bereits vom Aussterben bedroht und sehr selten geworden. Die Ursachen liegen in erster Linie in den für die Wasserkraftnutzung erfolgten Aufstau vieler Flüsse der Barbenregion (HONSIG-ERLENBURG & PETUTSCHNIG, 2002).

Über die Habitatwahl und Populationsökologie des Frauennerflings ist wenig bekannt. Es handelt sich um eine streng rheophile Flussfischart, die nur im Epipotamal auftritt. Er kommt grundsätzlich in geringen Dichten vor und dürfte als Einzelgänger leben. Der Frauennerfling wird mit 2 bis 3 Jahren geschlechtsreif und laicht im Frühjahr von März bis Mai bei Wassertemperaturen von 10 bis 14 °C (ZAUNER & RATSCHAN, 2005). Diese Art wird auf der Roten Liste der Rundmäuler und Fische Kärntens (HONSIG-ERLENBURG & FRIEDL, 1999) und auf der Roten Liste Österreich (WOLFRAM & MIKSCHI, 2007) als „vom Aussterben bedroht (CR)" geführt.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet: In der Unteren Lavant konnte der Frauennerfling von KERSCHBAUMER et al. (2004) nachgewiesen werden. In der Drau im Grenzbereich zu Slowenien (nach der Einmündung der Lavant) ist ein sehr guter Bestand dieser Fischart vorhanden (HONSIG-ERLENBURG et al. 2008).

Beim Weibchen bildet sich eine mehrere Zentimeter lange Legeröhre aus. Das laichreife Weibchen stellt sich mit dem Kopf nach unten über eine Muschel und sobald sich die Schalen öffnen, führt es blitzschnell seine Legeröhre in die Kloakenöffnung der Muschel ein. Es werden ein bis zwei Eier in den Kiemenraum der Muschel abgegeben. Unmittelbar danach gibt das Männchen seinen Samen über der Muschel ab, der mit dem Atemwasser durch die Atemöffnung in die Muschel gesaugt wird und dort die abgelegten Eier befruchtet

Bitterlinge werden manchmal auch über einen Muschelbesatz in Kleinbadeteiche und Garteneiche eingeschleppt (HONSIG-ERLENBURG & PETUTSCHNIG, 2002). In der Rote Liste Österreich (WOLFRAM & MIKSCHI, 2007) sowie der Roten Liste der Rundmäuler und Fische Kärntens (HONSIG-ERLENBURG & FRIEDL, 1999) ist der Bitterling in der Gefährdungskategorie „Gefährdet (VU)" eingestuft.

Verbreitung im Untersuchungsgebiet: Die Fischart ist zwar nicht im Standarddatenbogen genannt, wurde aber im Zuge einer Beweissicherung an der Lavant (Reichmann et al. 2009) im Oktober 2008 mit Hilfe einer Streifenbefischung (ca. 5 Strecken im Litoralbereich mit Blockwurfsicherung und Ufervegetation) nachgewiesen. Dabei konnten im Bereich des Mettinger Wehrs (Aufweitungsbereich) 16 Bitterlinge nachgewiesen werden.

Der Weißflossen-Gründling ist eine rheophile Art, die in größeren epi- und metapotamalen Fließgewässern lebt. In der Roten Liste Österreichs ist der Weißflossen-Gründling als gefährdet angeführt. Diese Art wird auf der Roten Liste der Rundmäuler und Fische Kärntens (HONSIG-ERLENBURG & FRIEDL, 1999) als „stark gefährdet (EN)" eingestuft.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet: Der Weißflossen-Gründling ist nicht im Standarddatenbogen genannt, konnte aber erstmals in der Lavant im Oktober 2008 im Bereich Mettinger Wehr nachgewiesen werden (Reichmann et al. 2009).

Er bevorzugt mäßig strömende Bereiche mit sohlnahen Fließgeschwindigkeiten von ca. 20 bis 30 cm s-1 (ZAUNER, 1996). Laut Roter Liste Österreich gilt der Zingel als extrem selten und potentiell gefährdet, in der Roten Liste Kärnten ist er als „stark gefährdet (EN)" eingestuft.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet: Im Jahre 1989 konnten Zingel in der Drau unterhalb des Kraftwerkes Lavamünd (v.a. bei der Mündung des Multerer Baches) erstmals bestätigt werden (HONSIG-ERLENBURG & SCHULZ, 1989). Danach wurde der Zingel auch mehrmals für die untere Lavant flussaufwärts bis nach Altach nachgewiesen (HONSIG-ERLENBURG et al., 1996) und nach mündlicher Auskunft von W. Köstenberger im Zeitraum 2002-2005 bei einem Tauchgang unterhalb des Mettinger Wehrs (Lavamünd, kurz oberhalb der Mündung) fotografiert. Bei den Befischungen 2007 und 2008 wurde er nicht mehr nachgewiesen. Im Standarddatenbogen ist er nicht genannt.

Nach ca. 4 Wochen schlüpfen die Larven aus dem Ei, benötigen jedoch noch weitere 3 bis 4 Jahre zur vollständigen Entwicklung. Sie leben vergraben im sandigen Untergrund des Gewässers, auch in den Zwischenräumen von Kiesablagerungen. Hier sind sie vor Fressfeinden und der Strömung geschützt.

Sie ernähren sich von Insektenlarven und winzigen Krebsen. Nur gelegentlich jagen sie aktiv, meist warten sie versteckt im Boden auf vorbeischwimmende Beute („Ansitzjagd"). Je nach Temperaturverlauf beginnt von Mitte Juni bis Juli die Verwandlung (Metamorphose) der Larven zum Vollinsekt. Zum Schlupf verlässt die Larve das Gewässer, die Häutung erfolgt am Ufer des Fließgewässers. Nach der Aushärtung ihres Körpers entfernen sich die Libellen vom Gewässer und halten sich an sonnigen Lichtungen, Waldrändern und Wiesenbrachen auf, wo sie auch ihre Nahrung (überwiegend Kleininsekten) jagen.

Ihr Aktionsradius liegt zwischen 400 m bis mehr als 3 km vom Gewässer entfernt. Die Hauptflugzeit ist Juli-August. Nach der Reifungsphase kehren die Libellen an das Fließgewässer zurück. Die Paarung erfolgt am Gewässer oder in den angrenzenden Wald- und Grünlandlebensräumen. Die Eiklumpen werden direkt in das Wasser abgegeben.

Vorkommen im Untersuchungsgebiet: Im Bereich Mettersdorf oberhalb der ÖBB-Brücke (Nachweis 2008) und im Bereich St. Paul gibt es Nachweise im Adulten- als auch im Larvenstadium. Nach heutigem Wissen liegt die Population höher. Diese Art ist sowohl im Anhang II als auch im Anhang IV der FFH-Richtlinie zu finden und auf der Roten Liste in Kärnten der Kategorie „vom Aussterben bedroht" zugeordnet. Das Vorkommen in Kärnten beschränkt sich ausschließlich auf die Bestände an der Lavant.

 Die Gesamtfläche der Auwälder im Natura 2000 Gebiet Untere Lavant (inkl. Erweiterungsflächen) beträgt rund 38 ha.